4. Runde der Landesklasse West gegen SK Dingelstädt 1921

18.12.2018 22:31

 

Schmalkalder Schachspieler unter Wert geschlagen

 

Das letzte Punktspiel im Kalenderjahr 2018 führte den SV Schmalkalden 04 ins Eichsfeld. Gegen Dingelstädt 1921 sollte in der Landesklasse (West) unbedingt gepunktet werden, um nicht frühzeitig in Abstiegsnöte zu geraten.  Beide Kontrahenten sind nahezu gleichstark einzu­schätzen, was einen spannenden Wettkampf erwarten ließ.

Nach nur einer Stunde vermeldete Christian Burkhardt das erste Remis. Zu diesem Zeitpunkt muss­ten die Fachwerkstädter allerdings konstatieren, dass an Brett 2 Thomas Lesser schlecht aus der Er­öffnung gekommen war und an Brett 8 der erstmals eingesetzte Sascha Peter bereits große Sorgen hatte. Detlef Röder und Matthias Himmel willigten in ausgeglichenen Stellungen in Remisen ein.

Immer noch gab es auf beiden Seiten keine Gewinner. Am achten Brett sah es für Peter allerdings immer betrüblicher aus. Letztlich brach sein Verteidigungswall komplett zusammen und er musste das Spiel aufgeben. Dingelstädt lag mit 2,5 zu 1,5 vorne. Dennoch gab es Lichtblicke. Lesser kam immer besser in Schwung und verzeichnete eine leicht vorteilhafte Stellung. Alexander Bamberg stand inzwischen klar besser. Auch an Brett 1 hatte der Schmalkalder Lutz Klingler zu diesem Zeit­punkt Vorteile. Mark-André Schmidt bot eine grundsolide Leistung. Ganz souverän erkämpfte er ein Unentschieden.

Nur noch drei Partien liefen und in allen Spielen hatten die Schmalkalder jetzt die besseren Aus­sichten. Da bisher nur die Partie von Peter verloren ging, standen die Zeichen auf einen knappen Sieg oder mindestens ein Unentschieden. Als nun die Früchte der mehrstündigen Denkarbeit einge­fahren werden sollte, unterlief Bamberg ein fürchterlicher Fehler. In klar besserer Stellung wollte er den Angriffsdruck weiter verstärken und beorderte seinen Turm ins Angriffsgetümmel. Der Zug ent­puppte sich als gewaltiger Patzer, da die Grundlinie nun entblößt war. Der Gegner konnte sein Glück kaum fassen und setzte Bamberg umgehend matt. Einen solchen Blackout out hat der norma­lerweise sehr zuverlässig agierende Bamberg wohl seit Jahren nicht gehabt.

Statt Ausgleich hieß es für Schmalkalden nun, einen 2:4 Rückstand aufzuholen. Klingler und Lesser mussten auf Sieg spielen. Beide hatten bereits mehrere Remisangebote ihrer Gegenüber abgelehnt. Letztlich gelang Klingler tatsächlich ein überzeugender Sieg und damit der Anschluss. Lesser zog alle Register und versuchte ebenfalls, den vollen Zähler noch irgendwie einzufahren. Sein Gegner verteidigte sich aber clever und konterte Lesser am Ende aus. Dieser musste trotz starker kämpferi­scher Leistung die Segel streichen.

Ein einziger schlechter Zug hat somit den gesamten Wettkampf entschieden. Solche Dinge passie­ren leider – wie in anderen Sportarten auch. Der Spielverlauf wurde auf den Kopf gestellt! Ein Grund zur Resignation ist das nicht. Im Januar findet die nächste Runde statt und dann ist das Glück vielleicht wieder auf Schmalkalder Seite. (lk)

 


Lutz Klingler (rechts) konnte als einziger Schmalkalder seine Partie gewinnen. Am Ende mussten sich die Fachwerkstädter dennoch mit 3:5 geschlagen geben.